
Das Spiel vom Dürfen-Müssen und vom Müssen-Dürfen
Nehmen Sie jede Einladung an?
Vermutlich nicht. Oder doch?
Sobald Sie denken: „ich müsste mal“ oder jemand zu Ihnen meint: „Du musst“, sagen Sie zu und lassen unbewusste innere Prozesse ans Ruder, die Sie als Heranwachsende verinnerlicht und seitdem nicht mehr auf den Prüfstand gestellt haben.
Schon sitzen Sie in der selbst geschaufelten Grube.
Statt, wie gewollt, Ihre Autonomie kühl zu verteidigen, beginnen Sie, das Gesagte sowie den Sprecher abzuwerten, sich um Kopf und Kragen zu argumentieren oder Dinge aufzuschieben, bis die Hutschnur platzt.
Sie spielen nach den Regeln des Müssen-Dürfens:
Wahllos jede Einladung annehmen, in schlechter Gesellschaft Porzellan zerschlagen und sich im Anschluss mies fühlen.
Die Variante des Dürfen-Müssens hat andere Spielregeln.
Sie können anspruchsvoll sein und Einladungen entweder höflich ausschlagen oder zu Ihren Bedingungen annehmen. Dann schreiben Sie an den Regeln mit und wählen sorgfältig den Zeitpunkt, den Ort und das Rahmenprogramm aus.
1. Den Termin verschieben
Durchatmen hilft! Sie verschaffen sich mit ein paar Atemzügen die Zeit, die Sie benötigen, um unwillkürliche Reaktionen zu erkennen, bevor sie automatische loslaufen.
2. Einen guten Treffpunkt wählen
Steigen Sie von der sprichwörtlichen Palme und verlegen Sie das Treffen mental auf die Strandliege. Jetzt können Sie aus einer entspannten Haltung heraus zielführend planen und handeln.
3. An der Formulierung der Agenda mitarbeiten
Erzählen Sie eine Geschichte, die Sie nicht zum Spielball, sondern zum Spielführer macht und verwenden Sie Formulierungen, die Ihnen die Hoheit über die Spielzüge zurückgeben. So haben Sie due Wahl zwischen dem, was Sie dürfen dürfen und dem was Sie nicht müssen müssen, oder sogar zwischen dem, was Sie nicht dürfen wollen oder vielleicht müssen möchten oder …
4. Sich verabschieden
Steigen Sie weder mit einem Eklat aus noch schleichen Sie sich davon, sondern holen Sie andere mit ins Boot, indem Sie individuelle Gestaltungs- und Interpretationsmöglichkeiten aufzeigen. Fälle ohne Entscheidungsspielraum sind viel seltener als uns das oft und gern genutzte „Du musst“ denken lässt.
5. Protokollieren
Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um Ihren Erfolg Revue passieren zu lassen oder Ihre Ausrutscher zu feiern. So bringt das sprichwörtliche neue Spiel, neues Glück und Sie können in der nächsten Runde über die Fettnäpfchen springen statt, ermüdet von Selbstvorwürfen, wieder hineinzufallen.
Und nach welchen Regeln spielen Sie?
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- Blockaden
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- Gestaltung
- Kommunikation
- Konflikt
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- Allgemein
- Wie wird es gemacht? – Methodensammlung
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